Oelis Reisebericht: Auf zu neuen Ufern 1

Das war eine Verabschiedung!
Pünktlich wie angekündigt legte die OMA um 13 Uhr ab. Die Hafenkapelle spielte „Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus…“
Meine Freunde Werner mit seinem Akkordeon aus Berlin und Lutz mit seiner
Trompete aus Schwedt kamen extra angereist. Weiterhin hatte sich Werner, unser Masten-Kranverantwortliche und Roland, mein Mitsegler ab Bergen, zum großen Winke-Winke eingefunden.

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„Junge, komm bald wieder“

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Zum Abschluss

muss ich doch noch etwas zu meinem Empfang in Ueckermünde sagen. Wir kamen von Kaminke, wo wir vormittags die Mahn- und Gedenkstätte Golm besucht hatten. Das Schicksal spielte mit mir 1945 um einen Tag, sonst würden meine kindlichen Knochen auch in einem der Massengräber bleichen; doch das ist eine andere Geschichte. Der Ankunftstermin war auf Wunsch des Vereins angekündigt worden und zwar für den 2. September, 16 Uhr. Nun wollten wir ja auch ein perfektes Timing hinlegen und sind zu dem Zweck noch in Richtung Karniner Brücke gelaufen. Nur unter Genua denn Wind war genug und das Großsegel schon eingepackt. Wir nähern uns von Mönkebude und sehen von weitem zwei Segler über die Toppen geflaggt. „Guck mal“, sage ich zu Walter, „da hat jemand Hochzeit oder irgendeine Feier“. Als diese dann aber mit schäumender Bugwelle auf uns zu preschten, sagte ich „Du, die meinen uns“. Am Ueckerkopf überholten sie uns mit Getute und Winken und baten uns langsam zu fahren und ihnen einen Vorsprung zulassen. Das ging mir schon mal nahe. Da fahren mir zwei beflaggte Boote entgegen als sei ich ein Weltumsegler. Am Mastenkran standen dann: Der Vorstand, der Hafenmeister, mein Sohn Thomas aus Eberswalde mit dem Nebelhorn, mein Freund Lutz aus Schwedt mit seiner Trompete, mein Freund Werner aus Berlin mit seinem Akkordeon, die Zeitungsreporterin mit ihrem Notizblock und viele Vereinsmitglieder mit ihren Fotoapparaten. Ist es da ein Wunder, wenn ich vor lauter Tränen kaum meinen Liegeplatz fand? An Land Umarmungen und Glückwünsche ohne Ende mit Sekt für alle. Der größte Pokal den meine Sammlung jetzt ziert wurde mir vom Fahrtenobmann überreicht. Mir versagte die Stimme für eine Dankesrede und so griff ich zur Gitarre, um mich mit meinem Lieblingslied vom Seemann zu bedanken. Nochmals: Danke! Danke! Danke! So viel Ehrung habe ich doch gar nicht verdient. Ich kann doch nichts dafür, dass ich schon 82 bin. Der Abend klang im „Backbord“ mit einem „Kapitänsdinner“ in gemütlicher Runde geladener Gäste aus.

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